http://www.br.de/nachrichten/oberfranken/fichtelgebirgsautobahn-b303-naturschuetzer-100.html
Er geht, anders als die lokale Presse, ein wenig ausführlicher auf das Thema Fichtelgebirgsautobahn ein - zu Recht, denn immerhin knüpfte der Bund Naturschutz seinen eigenen Aussagen zufolge mit seiner Feier ganz bewußt an die Tradition der Kundgebungen gegen die Fichtelgebirgsautobahn an, die immer am ersten Mai auf dem Waldstein stattfanden.
Es mag schon sein, dass der angedachte Ausbau der B303 keine vierspurige Autobahn mehr sein soll. Aber eine vierspurige Kraftfahrstraße mit Trennstreifen zwischen den beiden Fahrbahnen, mit quasi denselben Dimensionen und Auswirkungen einer Autobahn, ist um keinen Deut besser. Egal auf welcher Trasse.
Somit trägt der Beitrag des Bayerischen Rundfunks den Titel "Naturschützer warnen vor Fichtelgebirgsautobahn" völlig zu Recht.
Und die einleitenden Sätze treffen den Nagel auf den Kopf:
"Die Pläne für die umstrittene Fichtelgebirgsautobahn sind noch nicht endgültig vom Tisch."
"Bislang sei trotz Bürger-Protesten nur das Teilstück bei Gefrees gestrichen, ansonsten sei noch das gesamte Projekt im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen, erklärte Christoph Bochinger, Sprecher der Bürgerinitiative gegen eine Fichtelgebirgsautobahn am Mittwoch (01.05.13). Vor allem sei der vierspurige Ausbau durch den Landkreis Wunsiedel von Silberhaus bis zur Grenze bei Schirnding weiterhin vorgesehen."
Obwohl nach Angaben (nicht nur) vom Bund Naturschutz eine solche Trasse völlig unnötig ist, weil das Verkehrsaufkommen weit unter der üblichen Auslastung für Bundesstraßen von 20.000 Fahrzeugen liegt.
"Die Gegner befürchten, dass die Fichtelgebirgsautobahn doch noch "via Salamitaktik" realisiert werden könnte."
Schade, dass die Frankenpost das Thema nicht analog angesprochen hat. Schade, dass der Leser aus ihren beiden einzigen Hinweisen fälschlicherweise schließen muß, dass ein zweibahnig/vierstreifiger Ausbau der B303 tatsächlich ein für alle mal vom Tisch ist.
("Das Aus der Fichtelgebirgsautobahn wird dabei als großer Erfolg gewertet", heißt es in der Überschrift ihres Berichts, und im Text selbst: "'Als größten Erfolg der letzten Jahre bezeichnete der Landesvorsitzende die Verhinderung der Fichtelgebirgsautobahn.' (...) 'Dem Aus der Fichtelgebirgsautobahn muss eine andere Verkehrspolitik folgen.'")
Schade, dass die lokale Presse auch den kritischen Leserbrief von Kerstin Popp auf die am 26.4.2013 veröffentlichte Pressemitteilung der IZF "IZF widerspricht Bürgerinitiative" nur in der Marktredwitzer Ausgabe veröffentlicht hat, und nicht überall dort, wo sie die Pressemitteilung der IZF veröffentlichte. Warum sollte nicht jeder, der die Worte der IZF gelesen hat, auch den Leserbrief dazu lesen können? Die Stellungnahme der Frankenpost dazu steht noch aus.
Der Text des eingereichten Leserbriefs lautete:
"Die Bürgerinitiativen verwenden offizielle Informationen, z.B. die der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren.
'Kapazität B303alt Bestand 2-spurig (20000 Kfz/24h)'.
Auch wenn manche das nicht wahrhaben wollen: Die bestehende B303 hat eine so immense Leistungsreserve, dass ein Ausbau nicht erforderlich ist.
Verantwortungslos ist nicht, simple Zahlen und Fakten zu nennen.
Verantwortungslos ist, mit der Angst der Bevölkerung zu spielen - vor Unfällen auf einer angeblich nicht sicheren Straße, oder vor Verlust von Arbeitsplätzen - wie war das mit der angeblichen Gefährdung des Edeka-Auslieferungslagers in Marktredwitz, wenn die B303 nicht vierspurig würde? Die Edeka macht den Fortbestand dieses Lagers nicht von einem Ausbau abhängig."