Auf allen Straßen Bayerns gibt es seit etwa 2002 keine signifikante Zunahme der Verkehrsstärke. (Berichte zum Verkehrs- und Unfallgeschehen für 2012 - aktuelleste Version).
Was die Verkehrszahlen konkret für die B303 bei Schirnding angeht:
Der LKW-Verkehr ist weiter leicht rückläufig, der Gesamtverkehr 2012 (4,6%) und 2013 (ebenfalls 4,6%) hat leicht zugenommen.
Aber 4,6% mehr von WENIG Fahrzeugen sind immer noch WENIG Fahrzeuge. Und VIEL ZU WENIG, als dass sie einen Ausbau der B303 rechtfertigen würden. Die B303 ist für 20.000 Fahrzeuge gebaut.
Diese Grafik stellt alle Monatszahlen (Punkte) dar, mit einem Trend, angepasst durch eine Parabel. Da die Zunahme minimal ist, und somit nicht signifikant, weist der Trend beim Gesamtverkehr keine Krümmung nach oben auf.
Diese beiden Grafiken mailte Kerstin Popp am 9.4.2014 mit dem Betreff "Anfrage wegen Veröffentlichung" an die Frankenpost.
Nicht wie eine offizielle Pressemitteilung im Namen einer Bürgerinitiative im großen Verteiler, sondern gezielt an die Redaktion, die ihr von der Frankenpost selbst genannt worden war als diejenige, die über den Nachrichtenwert und somit die Veröffentlichung eines Textes in ihrer Region entscheidet.
Kerstin Popp schrieb der Zeitung, dass vor kurzem die aktuellen Verkehrszahlen des letzten Quartals 2013 veröffentlicht wurden. Und dass der Ausbau der B303 immer noch ein Thema ist.
"Insbesondere ein Ausbau zwischen dem Grenzübergang Schirnding und der A93 wird von einigen Leuten immer noch gefordert. Deshalb nun meine Frage:
Will die Frankenpost aus diesem aktuellen Anlass nun ganz sachlich und neutral zwei Grafiken nebst entsprechendem Kommentar veröffentlichen?
Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich freuen und verbleibe"
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Eine kurze Rückmeldung der Frankenpost ist nicht erfolgt. Aber das ist nicht das erste Mal, dass Kerstin Popp von der Frankenpost auf eine Frage keine Antwort erhält.
Das Veröffentlichen von Informationen durch die Presse---
Hätte Kerstin Popp vielleicht nicht als Privatperson eine email an jene spezielle Redaktion der Frankenpost schicken sollen mit einer "Anfrage wegen Veröffentlichung"?
Wäre es vielleicht besser gewesen, wenn die Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost eine offizielle Pressemitteilung verfasst und Kerstin Popp, oder ein anderer Sprecher der Bürgerinitiative, sie im großen Verteiler an die Presse geschickt hätte? Darunter wäre auch die Frankenpost gewesen, speziell auch jene Lokalredaktion. Dies wäre nicht eine simple Anfrage wegen Veröffentlichung gewesen, sondern eine offizielle Pressemitteilung mit der höflichen "Bitte um Veröffentlichung".
Immerhin ist es den eigenen Worten der Frankenpost nach "üblich, Pressemitteilungen aller Parteien und Interessensgruppen der Region in der Frankenpost zu veröffentlichen. Das gilt für Mitteilungen der Aktiven Bürger ebenso wie für solche der Liste 1, der SPD, aber auch für verschiedene Bürgerinitiativen".
Nun.
Nicht jede von einer Partei oder Bürgerinitiative an die Frankenpost geschickte Pressemitteilung wird von ihr veröffentlicht.
Als konkretes aktuelles Beispiel könnte die Pressemitteilung der Grünen vom 30.1.2014 mit dem Titel "Gleichstromtrasse Nord-Süd wird geplant für russischen Atomstrom" dienen.
Oder natürlich die gemeinsame Pressemitteilung der beiden Bürgerinitiativen gegen die Fichtelgebirgsautobahn vom 30.12.2013 mit Fakten und konkreten, aktuellen Informationen.
Jene Pressemitteilung wurde nicht veröffentlicht. Wenn wir die Begründung richtig verstanden haben, wurde der Nachrichtenwert für zu gering erachtet, als dass man sie veröffentlichen wollte.
Am 21.11.2013 druckte die Frankenpost mit dem Titel "IZF sieht Staat in der Pflicht" einen langen Bericht ab.
Am 27.11.2013 veröffentlichte sie unter dem Titel "Gegner der Autobahn widersprechen", eine sehr gekürzte Pressemitteilung der Ostinitiative, die zwangsläufig auf diesen Bericht reagiert hatte.
Am 03.12.2013 erschien unter dem Titel "IZF fordert erneut schnellen Ausbau der B 303" wieder ein langer Text, in dem die Öffentlichkeit erneut über die Aussagen der Ausbaubefürworter informiert wird.
Pro Ausbau, kontra Ausbau, pro Ausbau - wäre nun nicht die Veröffentlichung einer Pressemitteilung kontra Ausbau mit aktuellen Informationen und konkreten Fakten zu vertreten gewesen?
Und: Wenn die Frankenpost nur Texte mit hohem Nachrichtenwert veröffentlicht, bedeutet das, dass das, was die IZF über die Notwendigkeit des Ausbaus der B303 sagt, in den Augen der Frankenpost einen hohen Nachrichtenwert besitzt? Das, was zwei Bürgerinitiativen am 30.12.2013 über die Notwendigkeit des Ausbaus der B303 zu sagen hatten, hingegen nicht?
Am 25.02.2014 veröffentlichte die Frankenpost in ihrer Druckausgabe die Forderung der IZF: "IZF will leistungsfähige Verbindungen", online erschien diese nicht.
Kerstin Popp hat nachgefragt, ob man diese Pressemitteilung der IZF online stellen und gleich mit ins Dossier Fichtelgebirgsautobahn ziehen könne, ohne darauf eine Anwort zu erhalten. Das ist sehr schade. Ein Dossier ist seiner eigentlichen Funktion nach eine Artikelsammlung zu einem bestimmten Thema, die man seinen Lesern anbietet, sie sollte logischerweise vollständig sein.
Am 25.02.2014 schickte Kerstin Popp, in ihrer Funktion als Sprecherin der Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost, eine aktualisierte Pressemitteilung der beiden Bürgerinitiativen gegen die Fichtelgebirgsautobahn, an die ihr von der Frankenpost als zuständige Redaktion genannte, mit der Bitte um Veröffentlichung.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
heute hat die Frankenpost eine Presseerklärung der IZF veröffentlicht.
"IZF will leistungsfähige Verbindungen."
Die letzte, gemeinsame Presseerklärung der beiden Bürgerinitiativen gegen die Fichtelgebirgsautobahn hatte sie nicht veröffentlicht.
Aber dürfen nun - genauso ausführlich - nach den Ausbaubefürwortern aus Gründen der Fairness und der ausgewogenen Berichterstattung nun wir Ausbaugegner zu Wort kommen?
Und wenn es um den Nachrichtenwert einer Erklärung geht:
Erst jetzt kontaktierte die IZF unseren Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt. Uns liegt bereits seine Antwort vor.
Anbei erhalten Sie die aktualisierte Presseerklärung, mit der Bitte um Veröffentlichung.
Für Rückfragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
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Am 04.03.2014 hakte sie nach. Denn es kann immer passieren, dass eine email einmal nicht ankommt, oder versehentlich übersehen wird, und wenn zu viel Zeit verstreicht ist eine Sache nicht mehr aktuell genug um sie zu veröffentlichen - also macht man sich die kleine Mühe und fragt nach angemessener Zeit nach. Eine kurze Frage, die sich einfach und schnell beanworten lässt, wird eine Tageszeitung ihrem Leser ja wohl nicht übel nehmen.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte geben Sie mir eine kurze Info: Wird die Frankenpost, wie am
25.2.2014 erbeten, die Pressemitteilung veröffentlichen?
In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich
Mit freundlichen Grüßen
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Die Frage wurde mit einem Ja beantwortet. Am 06.03.2014 wurde die Pressemitteilung veröffentlicht, auch online gestellt und ins Dossier Fichtelgebirgsautobahn eingebunden.
Um sich zu vergewissern, ob die Frankenpost tatsächlich Pressemitteilungen hinsichtlich eines in ihren Augen vorhandenen Nachrichtenwerts selektiert, machte sich Kerstin Popp die Mühe, im Bezug auf jene Grünen-Pressemitteilung explizit nachzufragen. Eine klare Antwort der Frankenpost erfolgte nicht.
Wie schrieb jüngst ein Online-Kommentator als Antwort auf die Bemerkung eines anderen Online-Kommentators, der da meinte, die Frankenpost würde sich vom Informationsmedium wegbewegen hin zum Sprachrohr: Zum Sprachrohr mache man sich indirekt auch, wenn man gewisse Informationen nicht veröffenliche.
Welch interessanter Gedanke!
Wenn ihn jemand weiterverfolgen würde, was könnte er dann vielleicht denken, wenn eine Pressemitteilung nicht veröffentlicht wird, die einen Zusammenhang zwischen der geplanten Gleichstromtrasse Nord-Süd und russischem Atomstrom aufzeigt?
Was könnte er dann vielleicht denken, wenn vielleicht ein offizieller dpa-Bericht, aus dem ein Zusammenhang der Gleichstromtrasse Nord-Süd und Siemens hervorgeht, von einem Informationsmedium online veröffentlicht und in das entsprechende Dossier eingebunden würde, sogar mit dem Kommentar eines Online-Lesers versehen würde, und nach einigen Tagen plötzlich - weg - wäre?
Und das betreffende Medienunternehmen, von einem Leser darauf aufmerksam gemacht, wäre nicht daran interessiert zu eruieren, wie es geschehen konnte, dass ein Artikel von seiner eigenen Internetplattform ins "Computer-Bermuda-Dreieck" verschwunden ist.
Und es würde diesen kleinen dpa-Bericht auch nicht wieder dahin zurückzuholen wollen, wo er bereits einige Zeit gewesen wäre und der Vollständigkeit halber auch hingehören würde - ins entsprechende Dossier.
Aber zurück von Gedankenspielerei und Stromautobahn zur Fichtelgebirgsautobahn und belastbaren Fakten.