"Ausbau der B 303 scheitert an Geldmangel", lautet die Überschrift zu einem Frankenpostartikel.
http://www.frankenpost.de/regional/oberfranken/laenderspiegel/Ausbau-der-B-303-scheitert-an-Geldmangel;art2388,2327660
"Das Projekt wird nun nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Innenminister Herrmann nennt das Vorhaben 'nicht realisierbar'. (...) Der Ausbau der Bundesstraße 303 durch das Fichtelgebirge ist vom Tisch."
Wenn man aber über diese Überschrift hinaus liest, wird schnell klar, dass Innenminister Herrmann keineswegs vom Ausbau der B303 spricht. Sondern nur von dem in absehbarer Zeit nicht realisierbaren Neubau der B303 zwischen der A9 und Bischofsgrün.
Denn er plant nach wie vor die Erweiterung der B303 zwischen Marktredwitz und der A93 auf vier Fahrstreifen. Obwohl das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Juli 2012 bereits mitteilte, dass dieser Ausbau "volkswirtschaftlich nicht rentabel" ist und "in der vorliegenden Form somit nicht weiterverfolgt werden" kann.
Und er will nach wie vor am vierstreifigen Ausbau zwischen der A93 und der Grenze festhalten. Obwohl das Verkehrsaufkommen überall gleich wenig ist und und die Straße von der Grenze bis zur A93 und weiter bis Marktredwitz-West auf 20000 Fahrzeuge ausgelegt ist.
Und: "Weiter verfolgt werden sollen die Vorschläge für eine Verlegung der B 303 zwischen Tröstau und Sichersreuth.", dies berichtet der Frankenpostartikel leider nicht, aber dafür die offizielle Mitteilung des Innenministers selbst. (http://www.stmi.bayern.de/presse/archiv/2013/43.php); der Vollständigkeit halber sei das hier mit erwähnt.
Weiter heißt es in dem Artikel:
"In der Region reagierten Politiker und Vertreter der Bürgerinitiative gegen die B 303 mit großer Zufriedenheit. Die Bayreuther Landtagsabgeordnete Ulrike Gote, Grüne, teilte mit: "Die Untote wird endlich beerdigt!" SPD-Abgeordnete Inge Aures aus Kulmbach erklärte, "das ist ein Erfolg des jahrelangen und unermüdlichen Einsatzes von Bürgerinitiativen gegen die unsinnigen Planungen."
Wie ein Online-Kommentator zu diesem Artikel so treffend bemerkt: "Verläuft für Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die B 303 nur bis Marktredwitz - West?"
Verläuft auch für die erwähnten Politiker, die nun laut Frankenpostartikel mit so großer Zufriedenheit reagieren, die B303 nur bis Marktredwitz West?
Die Frage ist auch:
Ganz offensichtlich ist für Innenminister Herrmann die Ablehnung bei der Öffentlichkeitsbeteiligung ein wichtiges Kriterium für das Teilstück zwischen A9 und Bischofsgrün. "Wir werden deshalb das Projekt nicht in die offizielle Vorschlagsliste für den Bundesverkehrswegeplan aufnehmen und auf eine Anmeldung beim Bund verzichten."
Auch bezüglich der Ausbaupläne bei den anderen Teilstücken gab es ganz eindeutige Ablehnung bei der Öffentlichkeitsbeteiligung.
Warum ist die Ablehnung bei der Öffentlichkeitsbeteiligung dort offensichtlich kein wichtiges Kriterium?
Die Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost hat beim Bayerischen Innenministerium selbstverständlich nachgefragt.