Am 05.01.2015 findet in Bayreuth ein Pressegespräch zur immer noch andauernden Problematik der sogenannten Fichtelgebirgsautobahn statt. Vertreter der Bürgerinitiative Gefrees gegen eine Fichtelgebirgsautobahn (BiG) geben zusammen mit Vertretern der Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost, des Fichtelgebirgsvereins, des Bund Naturschutz, und Jaroslav Neuzil (Gast aus Tschechien) die neuesten Informationen zu der Thematik bekannt.
Die offizielle Presseerklärung der BiG:
B303neu muss aus dem Bundesverkehrswegplan – BiG fordert konsequentes Handeln
Im Jahr 2015 wird der Bundestag über den neuen Bundeverkehrswegeplan (BVWP) entscheiden. Nach dem langjährigen Widerstand der Bevölkerung beschloss die Bayerische Staatsregierung 2013, die Pläne für die B303neu auf dem Gebiet des Landkreises Bayreuth nicht mehr weiterzuverfolgen. Sie wurden daher vom Freistaat nicht für den neuen BVWP angemeldet. Hingegen soll die B303 im Landkreis Wunsiedel weiterhin drei- bis vierspurig ausgebaut werden:
- bei Tröstau ist eine großräumige Neubaustrecke geplant (mit Verlegung der bereits vierspurig ausgebauten Strecke zum Silberhaus;
- zwischen Marktredwitz West und dem Grenzübergang Schirnding soll die B303 durchgängig vierspurig ausgebaut werden.
Unsere Argumente gegen diesen Bau:
1. Verkehrszahlen:
Entgegen der Prognose des alten BVWP sind die Verkehrszahlen auf der B303 stark gesunken. Für ca. 5000 Fahrzeuge täglich baut man keine drei- bzw. vierspurige Trasse.
2. Wirtschaftlicher Schaden für die Region:
Die Region ist bereits von zahlreichen Autobahnen erschlossen (A9, A73, A72). Die B303neu schafft keine zusätzlichen Arbeitsplätze. Die Zukunft der Erholungs- und Tourismusregion Fichtelgebirge wird zerstört.
3. Ökologischer Schaden:
Das Neubauprojekt ist nach Auskunft anerkannter Experten wegen der sensiblen Umweltaspekte extrem schädlich – eine Realisierung wäre deshalb extrem teuer.
4. Irreführung der Bevölkerung:
Angeblich droht nach der Fertigstellung der R6 zwischen Prag (Tschechien) und Schirnding eine Verkehrslawine im Fichtelgebirge. In Wirklichkeit plant auch Tschechien keinen durchgängig vierspurigen Ausbau. Nach den im Netz veröffentlichten Plänen soll die R6 lediglich punktuell ausgebaut werden. Zwischen der Grenze und Cheb (Eger) sowie zwischen Karlovy Vary (Karlsbad) und Hořovičky gibt es bis 2030 keinerlei Ausbauplanung (s. Beilage).
Unsere Forderung: Komplette Herausnahme der B303 zwischen A9 und
Schirnding aus dem Bundesverkehrswegeplan 2015
Pressererklärung der BiG zum 05.01.2015
In der Beilage "Mythen zur B303 und die Wirklichkeit" zu dieser Pressemitteilung werden die beiden von Ausbaubefürwortern nach wie vor in die Welt gesetzten Mythen durch belegbare Fakten und Grafiken widerlegt.
1: Der Verkehr auf der B303 hat sich seit der Grenzöffnung NICHT vervielfacht.
2: Tschechien baut bis 2021 die R6 von Prag bis zur Grenze NICHT vierspurig auf Autobahnniveau aus. Mit einer sprunghaften Erhöhung des Verkehrs auf der B303 ist deshalb NICHT zu rechnen.
Fakten B303 2015
Extraradio, Radio Euroherz und Radio Mainwelle berichten.
Auch der Nordbayerische Kurier veröffentlicht einen ausführlichen Artikel mit der Überschrift "Bundestag soll Fichtelgebirgsautobahn beerdigen - Bürgerinitiativen und Naturschützer: Vorhaben komplett aus dem neuen Bundesverkehrswegeplan herausnehmen".
Erwähnt wird, dass die Bayerische Staatsregierung 2013 beschlossen hat, die Pläne für die sogenannte B303 Neu im Landkreis Bayreuth nicht mehr weiterzuverfolgen. Aber im Landkreis Wunsiedel soll die B303 nach wie vor drei- bis vierspurig ausgebaut werden.
"Bei Tröstau sei eine großräumige Neubaustrecke geplant, mit Verlegung der bereits vierspurig ausgebauten Strecke zum Silberhaus. Zudem solle die B 303 zwischen Marktredwitz-West und dem früheren Grenzübergang Schirnding durchgängig vierspurig ausgebaut werden. Gegen diese Pläne wehrt sich das breite Bündnis."
Zitiert wird auch Jaroslav Neuzil von der Grünen-Partei in Tschechien - er bestätigt, dass Tschechien keinen durchgängigen vierspurigen Ausbau zwischen Prag und Schirnding plant. "Die Autobahn Prag-Cheb in Richtung Bayreuth habe in der Tschechischen Republik eine niedrige Bedeutung."
Zitiert wird Peter Hottass vom Fichtelgebirgsverein, der vor einer Zerstörung der Wanderregion Fichtelgebirge warnt, und Udo Benker vom Bund Naturschutz Hof, der den grenzüberschreitenden Ausbau der Schiene fordert. Zitiert wird auch Kerstin Popp von der Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost.
Die Zahlen und Fakten waren bereits erwähnt worden, Kerstin Popp fasste zusammen, dass es nicht den geringsten Anlass gäbe, auch nur einen einzigen Euro an Steuergeldern für den weiteren Ausbau der B303 auszugeben. Aber - wie vor Jahren ein Journalist das so schön gesagt hat: "In der Wirtschaft gibt es nach wie vor starke Kräfte, die eine vierspurige Ost-West-Querung des Fichtelgebirges haben wollen, koste es was es wolle. Und deren Lobbyisten werden weiter kräftig Strippen ziehen, um die untote Fichtelgebirgsautobahn am Leben zu erhalten." Im Herbst 2014 "bündelte die hochfränkische Wirtschaft ihre Kräfte" und stellte 10 Forderungen an die Politik, an allererster Stelle nannte sie den Ausbau der B303...
Aber wenn Kerstin Popp bei den Ausbaubefürwortern nachfragt, können sie nicht sagen, warum die B303 ausgebaut werden muß, bzw. warum sie zwischen der Grenze und Marktredwitz unbedingt vierspurig sein muß, können sie keinen plausiblen Grund nennen. Sie können nicht sagen, inwieweit unsere Region davon profitieren würde, wenn die B303 ausgebaut wäre.
Nach den Gesetzen der Logik ist nicht begründbar, warum wir den Ausbau brauchen. Aber es gibt sehr viele logische Gründe, die gegen den Ausbau sprechen.
Dehalb appellieren wir an die Politik, Vernunft und Logik zu folgen, und die B303 aus dem neuen Bundesverkehrswegeplan herauszunehmen.
Die Frankenpost ist beim Pressegespräch leider nicht dabei, veröffentlicht aber online die Pressemitteilung der BiG am 06.01.2015
http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/wunsiedel/B-303-soll-heraus-aus-Verkehrswegeplan;art2460,3816872,E