Ein Artikel aus dem Bürgerboten der Brücken-Allianz Bayern-Böhmen e.V., auf der Titelseite der Märzausgabe 2004, mit der Überschrift "Die Region braucht eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung".
http://www.buergerbote.de/daten/archiv/2004/0403/BB0403-002.pdf
Auf einem Foto sind unter anderem Bürgermeister einiger Allianzgemeinden auf einer Anhöhe mit Blick auf die B303 bei Schirnding zu sehen - dort auf der rechten Fahrbahn ein Lkw dicht hinter dem anderen, Fahrzeuge auch auf der Gegenfahrbahn. Der Artikel beginnt mit der Aussage, dass die Eingliederung der mittelosteuropäischen Staaten in die EU in den kommenden Jahren zu einer erheblichen Zunahme des grenzüberschreitenden Verkehrs führen wird. Untersuchungen des Ifo-Instituts nach "wird sich der grenzüberschreitende Lkw-Verkehr verdreifachen. Der Pkw-Verkehr steigt ebenfalls weiter an." Weiterhin heißt es, dass "die Tschechen zwischen Prag, Karslbad, Eger und dem bayerischen Schirnding bis zum Jahr 2008 eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung bauen". Auf deutscher Seite fehle ein Lückenschluß zwischen der A70 und dem Grenzübergang Schirnding, man liest welche angeblichen Vorteile eine solche "leistungsfähige vierspurige Ost-West-Verbindung" bieten soll.
Wie sich der Verkehr auf der B303 seit 2004 entwickelt hat, ist bekannt: 2011 wurden an der automatischen Dauerzählstelle bei Schirnding nur noch etwa 4500 Fahrzeuge gezählt, davon rund 950 Schwerverkehr, Tendenz fallend.
Ebenso bekannt ist, dass die Tschechen jene Straße zwischen Prag und Schirnding nicht gebaut haben, weder bis 2008, noch bis heute, und sie werden sie bis mindestens 2025 nicht gebaut haben.
Von wem stammte damals diese Aussage? Wer hat den Artikel verfasst, von wem stammt das Foto?
Die Redaktion des Bürgerboten hat Kerstin Popp leider keine Antwort auf ihre Fragen gegeben.
Es ist bekannt, dass zweiter IZF-Vorsitzender Albrecht Schläger am 03.06.2003 im Berliner Verkehrsministerium Fotos des Lkw-Rückstaus beim Grenzübergang Schirnding vorzeigte.
Fotos die, wie das im Bürgerboten abgedruckte, nur den durch die damalige Zollabfertigung bedingten Lkw-Rückstau vor dem Grenzübergang Schirnding zeigen und somit nicht die geringste Aussagekraft bezüglich der Verkehrstärke haben und damit der Notwendigkeit des Baus einer leistungsfähigen vierspurigen Ost-West-Verbindung, sondern allenfalls bezüglich der tschechischen Abfertigungspraxis. Und damit allenfalls der Notwendigkeit, für die Lkws, die auf die Abfertigung warten, am Grenzübergang Schirnding Parkmöglichkeiten zu schaffen.